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Messung der Herzratenvariabilität

Was ist die Herzratenvariabilität (HRV)?

Als Herzfrequenzvariabilität oder Herzratenvariabilität (HRV) wird die Fähigkeit bezeichnet, die Frequenz der Herzrate zu verändern. Über autonom physiologische Regulationswege passt ein gesunder Organismus die Herzschlagrate beständig momentanen Erfordernissen an.

Während es sehr sensibel und ununterbrochen äußere und innere Signale registriert, reagiert es gleichzeitig und unmittelbar mit fein abgestimmten Veränderungen der Herzschlagfolge.

Körperliche Beanspruchung oder psychische Belastung hat deswegen bekanntlich in der Regel eine Erhöhung der Herzfrequenz zur Folge, die bei sich bei Entlastung und Entspannung normalerweise wieder reduziert. Dabei zeigt sich eine höhere Anpassungsfähigkeit an Belastungen in einer gröberen Variabilität der Herzfrequenz. Unter chronischer Stressbelastung ist beides dagegen, wegen der ständig hohen Anspannung, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert.

Die HRV beschreibt also die Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten, ständig belastungsabhängig zu verändern und sich so flexibel und schnell immer wechselnden Herausforderungen anzupassen. Damit ist die HRV ein Maß für die allgemeine Anpassungsfähigkeit eines Organismus an innere und äußere Reize.

Die Herzfrequenzvariabilität ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der funktionalen Vitalität, von Gesundheit und Wohlbefinden.

Eine besondere Bedeutung hat dabei die Funktion des Parasympathikus, der Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Regeneration, Ruhe und Erholung der inneren Systeme sorgt. Insbesondere der Einfluss das Parasympathikus auf das Herz ist entscheidend, da eine eingeschränkte Parasympathikusaktivität als gesicherter Risikofaktor für eine erhöhte Mortalität gilt.

Stress kann eine sehr ungeordnete Herzfrequenz hervorrufen, welche hauptsächlich vom Sympathikus und der Ausschüttung der Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin herrührt. Die Atmung ist flacher und die Beziehung zwischen Atmung und Herz ist inkohärent also nicht synchron.

Die Sauerstoffzufuhr des Körpers ist dadurch eingeschränkt. Darunter leidet auch die mentale Leistungsfähigkeit. Ein Beispiel dafür ist der so genannte “Blackout”. Ist der Körper ständigem Stress ausgesetzt, verlernt der neuronale Gegenspieler des Sympathikus, der Parasympathikus seine Wirkungsweise, den erhöhten Herzschlag abzubremsen.

Menschen deren HRV eingeschränkt ist, entwickeln in einem deutlich höheren Prozentsatz an Gesundheitsstörungen.

Folgen, wenn das Herz und Hirn aus der Balance geraten, können je nach Veranlagung sein:
Depressionen, Stress, chronische Erschöpfung, Burnout, Schmerz, Angst, Schlafstörungen, Herzkrankheiten, Neuropathien (Nervenentzündungen), Krebs.

Eine ausreichend große HRV scheint also ein Hinweis auf Gesundheit zu sein (insbesondere auf die derzeitige Fähigkeit eines Organismus, angemessen auf dauernd wechselnde innere und äußere Belastungen reagieren zu können).

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